Team Dr. Love

Venlafaxin: Wie kann man das Ausschleichen therapeutisch begleiten?


Frage von einem Mann:


Meine Partnerin hatte vor 2 Jahren eine Depression und wird seitdem mit Venlafaxin behandelt. Aktuell sind wir im Prozess des Ausschleichens.

Leider hat die Behandlung eine stark nachlassende Libido zur Folge.

Wie kann man das Ausschleichen therapeutisch begleiten, damit unsere Partnerschaft wieder lustvoller wird und meine Partnerin wieder mehr Spaß am Sex, wie vor der Behandlung, bekommt?

Welcher Therapeut hat Erfahrung damit und möchte uns begleiten?


Antwort:


Von Martina

Lieber Mensch,

einige Male konnte ich Klienten gut dabei begleiten, Antidepressiva auszuschleichen. Da lag der Arbeitsschwerpunkt nicht auf durch die Medikation verminderter Libido. Dennoch würde ich ähnlich an die Behandlung herangehen: Eine komplette Anamnese. Einmal von der Frau in Eurer Beziehung. Dann evtl auch eine von Euch als Paar.

Es wäre sinnvoll herauszufinden, ob die Libido erst mit der Behandlung mit Venlafaxin oder bereits vorher im Rahmen der Depression begann. (Es gibt sogar amerikanische Studien, die nahelegen, dass regelmäßiger Sex- ohne Kondom – deutlich Einfluss auf eine mögliche Depression hat, bzw diese sogar verhindern kann.)

Jenseits von Medikation ist die Libido meist auch als Ausdruck im Paarerleben zu betrachten. Wie hat die Zeit der Depression sich auf Eure Partnerschaft ausgewirkt? Ein vielschichtiges Thema.

In der Behandlung ist m.E. wichtig, konstitutionell zu arbeiten. Das mache ich gern homöopathisch. Zum einen um das Ausschleichen des Medikamentes abzufangen, zum anderen um den gesamten Menschen zu stärken.

Wenn das Antidepressivum komplett aus dem System raus ist, wird sich erst zeigen, wie es „wirklich“ ist. Spätestens dann sollte die Paardynamik betrachtet werden. Hier können Interventionen aus der Sexual- und Paartherapie, evtl der Systemischen Therapie zum Einsatz kommen.

Es ist ein Prozess und wird allein schon durch die Veränderungen im Stoffwechsel ein wenig Zeit benötigen. Und er lohnt sich, dieser Weg.

Herzlich, Martina

www.naturheilpraxis-eichel.de
www.phylotes.de


Von Susanne:

Hallo,

schön, dass Sie sich für ihr Anliegen professionelle Unterstützung suchen wollen, um ihre Partnerschaft durch gemeinsam erlebte verbindende Sexualität zu stärken.

Als Sexualtherapeutin mit körpertherapeutischer Ausrichtung (sexological bodywork) und erotischer Hypnose verfüge ich über einen umfangreichen Methodenkoffer und kann Ihnen diesbezüglich Hilfe anbieten. Ich bin erfahren in der Arbeit mit Paaren, die sich mit ähnlichen Themen auseinandersetzen wie Sie.

Vorweg dies: viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens eine Periode von Libido Verlust. Neben Verunsicherung und Frust, die dadurchausgelöst werden, kann dies jedoch auch als Chance begriffen werden, sich noch mal ganz neu dem Thema Sexualität zuzuwenden.

In Langzeitbeziehungen entwickeln Paare oft Routinen und Gewohnheiten, die sich über lange Zeiträume als hinderlich für lebendige sinnliche Begegnungen erweisen. Der Gebrauch von Antidepressiva zur Überwindung einer seelischen Krise hat ähnliche Effekte.

In meiner Praxis besteht die Möglichkeit zeitgleich mit dem Ausschleichen des Medikamentes ein neues Fundament ihres gemeinsamen erotischen Potentials zu etablieren, spielerische Impulse durch konkrete Körperübungen zu ihrem eigenen vertrauten Repertoire hinzuzufügen und das Alphabet der Lust nochmals frisch und in reiferer Qualität zu buchstabieren.

Dies macht nicht nur Freude und stärkt die Lebenslust, sondern ihr intimes Miteinander wird lebendiger und erfüllender.

Herzlich Susanne Krug
www.lustvoll-lieben.com